Bischof Beat Grögli von St. Gallen hat im September am sogenannten „Bischofskurs“ teilgenommen, den der Vatikan jedes Jahr für die in den vergangenen zwölf Monaten neu geweihten Bischöfe ausrichtet. Es habe sich mehr um einen „Netzwerk-Anlass“ gehandelt als um eine „Informationsveranstaltung“, sagte Grögli am Montag im Gespräch mit kath.ch.
„Interessant war, andere Bischöfe zu treffen und die Verantwortlichen der Dikasterien – und am Schluss auch den Papst“, erläuterte Grögli, der im Juli zum Bischof geweiht wurde. „Interessant und wichtig waren die Begegnungen. Informationen kann ich auch im Internet nachlesen.“
Und doch: „Wir hörten sehr viele Referate. Die meisten Referate waren persönliche Zeugnisse. Es ging darum, dass wir die verschiedenen Verantwortlichen der Dikasterien als Persönlichkeiten erleben. Und nicht darum, dass sie uns einen Vortrag über ihr Dikasterium gehalten hätten.“
„Aus dem deutschsprachigen Raum waren wir zu dritt“, so Grögli, nämlich „neben mir noch Weihbischof Johannes Freitag von Graz-Seckau und Bischof Klaus Krämer von Rottenburg-Stuttgart. Wir haben uns ab und zu beim Essen zusammengesetzt und sind auch einmal auswärts essen gegangen. Das ergab gute Gespräche, weil unsere Situationen vergleichbar sind. Solche Kontakte können weitergehen.“
„Ich habe die Bischöfe als sehr kollegial erlebt, einige anfangs noch zurückhaltend“, sagte der Bischof von St. Gallen außerdem. „So blieben die rund zehn neuen US-amerikanischen Bischöfe anfangs unter sich. Das änderte sich im Verlauf des Kurses.“
Grögli sagte, er habe auch die Gelegenheit gehabt, Papst Leo XIV. eine Frage zu stellen, nämlich mit Blick auf die Beteiligung von Laien an der Bischofswahl. Der Pontifex „meinte, die Situationen weltweit seien sehr unterschiedlich. Je nachdem könne eine Mitwirkungsmöglichkeit dazu führen, dass Politiker Druck auf die Kirche ausübten, was durchaus gefährlich werden könnte.“
„Aber er sagte auch, dass man über eine gewisse Mitwirkung des Volkes Gottes und des Klerus weiterdenken sollte“, fuhr Grögli fort. „Das ist auch im Schlussdokument der Synode vom Oktober 2024 so formuliert.“