„Mir geht es blendend“: Bischof Hanke drei Monate nach vorzeitigem Rücktritt

„Mir geht es blendend“: Bischof Hanke drei Monate nach vorzeitigem Rücktritt

Etwa drei Monate nach seinem vorzeitigen Rücktritt als Bischof von Eichstätt hat Gregor Maria Hanke OSB erklärt: „Mir geht es blendend.“ Der Bischof sei sichtlich gelöst, teilte das Bistum via Facebook mit. Hanke räume derzeit seine Wohnung im Bischofshaus.

„Seine Habseligkeiten werden zunächst zwischengelagert, bis seine künftige Wohnung in einer Pfarrei im Allgäu – voraussichtlich Anfang nächsten Jahres – saniert und bezugsfertig ist“, so das Bistum weiter. Noch ist nicht bekannt, um welche Pfarrei es sich handelt.

Hanke war am Pfingstsonntag, dem 8. Juni, überraschend mit 70 Jahren von seinem Amt zurückgetreten und wollte laut Bistum als „Pater Gregor“ in die Seelsorge zurückkehren. Er gehörte zu den vier Diözesanbischöfen, die sich nach mehreren römischen Ermahnungen nicht weiter am Synodalen Weg beteiligen wollten.

Das Bistum Eichstätt teilte am Pfingstsonntag mit, das Rücktrittsgesuch von Hanke sei bereits „kurz vor Ostern“ von Papst Franziskus angenommen worden. Zu jenem Zeitpunkt war der Pontifex bereits schwer krank, bevor er am Ostermontag starb. Damals habe er jedoch gesagt, er solle im Amt bleiben, bis ein genauer Zeitpunkt für den eigentlichen Rücktritt bestimmt werde.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter seiner Diözese erklärte Hanke am Pfingstsonntag: „Gerne hätte ich Ihnen die Gründe für meinen Wunsch und auch den entsprechenden Termin mit angemessenem Vorlauf vorab mitgeteilt, so wie Sie es von anderen wichtigen Personalentscheidungen gewohnt sind. Aufgrund römischer Weisung war das jedoch nicht vor dem offiziellen Beginn des Ruhestandes möglich.“

Der nun emeritierte Bischof ging auch auf die „Vorgeschichte“ zu seinem Rücktritt ein: „Je näher mein 70. Geburtstag rückte, desto intensiver beschäftigte ich mich mit der Frage, ob es nach über 30 Jahren Dienst in herausgehobener Verantwortung nicht an der Zeit sei, loszulassen. Über 13 Jahre war ich Abt von Plankstetten in einer spannenden und gleichermaßen fordernden Umgestaltung des Klosters. Inzwischen bin ich im 19. Jahr Bischof von Eichstätt und stehe nach Dienstjahren an dritter Stelle unter den Diözesanbischöfen der Deutschen Bischofskonferenz.“

Gleichzeitig räumte er ein: „Ich will aber auch nicht verhehlen, dass ich nach den vielen Herausforderungen, Skandalen und ungelösten Konflikten, an denen es in meiner Zeit als Bischof nicht gefehlt hat, eine innere Ermüdung spüre.“

Schließlich erklärte Hanke, wohl auch mit Blick auf den Synodalen Weg und die damit verbundenen Debatten: „In den letzten Jahren hat mich außerdem die Frage nach der geistlichen Fruchtbarkeit der Kirche in unserem Land sehr bewegt. Die katholische Kirche in Deutschland ist mit ihren Strukturen und Gremien gut durchorganisiert und verfügt über viele kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über ihre Sozialgestalt erweist sie sich nach wie vor als einflussreich, trotz des Rückgangs an Gläubigen ist sie ein bedeutender gesellschaftlicher Player. Angesichts des Umbruchs und des Abschmelzens entwickeln wir notwendigerweise pastorale Programme und Zukunftskonzepte.“

„Doch inwieweit erweist sich unser ‚System‘ Kirche in Deutschland als geistlich fruchtbar, so dass es einen Aufbruch aus der Kraft des gelebten Evangeliums fördert und der Heiligung der Welt dient?“, so der Bischof. Ausdrücklich verwies er auf das Schreiben von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland aus dem Jahr 2019, das vielfach von Kritikern des Synodalen Wegs als Gegenstück zu den deutschen Reformbestrebungen beschrieben wurde, da es mit Nachdruck die Bedeutung der Evangelisierung betont.

Hanke kündigte am Pfingstsonntag an, er wolle „in den verbleibenden, hoffentlich rüstigen Jahren meines Lebens als Pater Gregor in der zweiten Reihe in einem Pastoralraum außerhalb unseres Bistums“ wirken, „ehe ich später in meine klösterliche Gemeinschaft zurückkehre. Unbeschadet meiner Bischofsweihe möchte ich in Zukunft keine Pontifikalien und Insignien mehr tragen noch Pontifikalfunktionen wahrnehmen, es sei denn, mein Nachfolger bedarf in seinem bischöflichen Dienst gelegentlich der Unterstützung. Ansonsten sehe ich meinen Platz in den kommenden Jahren im Seelsorgsdienst als Pater Gregor.“

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