Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat am Tag vor dem Marsch für das Leben in Berlin und Köln betont, der Lebensschutz sei „ein menschenfreundliches Anliegen“. Gleichzeitig mahnte er, der Lebensschutz dürfe „nicht verzweckt“ werden.
In dem am Freitag veröffentlichten Grußwort schrieb der Bischof von Limburg, der seit 2020 für die DBK zuständig ist: „Der Einsatz für den Schutz menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zum natürlichen Tod und in seiner gelebten Vielfalt ist ein menschenfreundliches Anliegen, das sich mit den Grundlinien des christlichen Verständnisses vom Menschen und vom Leben des Menschen trifft.“
„In christlicher Perspektive ist das Leben ein Geschenk Gottes des Schöpfers“, fuhr Bätzing fort. „Der Mensch erwirbt das Leben nicht selbst, er kann und muss es nicht erst verdienen, sondern er bekommt das Leben in die Hand seiner Verantwortung gelegt, soll es als kostbares Geschenk betrachten und ebenso sorgfältig damit umgehen, wie man dies mit einem kostbaren Geschenk tut: es hüten, es hegen und pflegen, zur Entfaltung bringen und nach Kräften und Möglichkeiten schützen.“
„Dazu gehört auch, das Leben um seiner selbst willen zu schützen und nicht aus anderem Interesse“, betonte er. „Das Anliegen des Lebensschutzes darf deshalb nicht verzweckt werden, weder für ganz persönliche Interessen noch für politische, demografische, nationalistische oder gar völkische Interessen oder welche lebensfremden Interessen sich sonst daraus ableiten ließen.“ Bätzing ging nicht ins Detail, was er genau mit dieser Mahnung ansprach.
Die Kirche jedenfalls sei „dankbar für alle, die sich mit lauteren Mitteln ohne Feindschaft und Verbitterung um des Menschen in all seinen Nöten und Sorgen willen für den Schutz menschlichen Lebens einsetzen“, so Bätzing.
Der Marsch für das Leben beginnt sowohl am Kölner Neumarkt als auch am Berliner Washingtonplatz um 12 Uhr am Samstagmittag mit einem musikalischen Vorprogramm. Sodann folgt um 13 Uhr die Kundgebung, bevor in beiden Städten gegen 14:15 Uhr der eigentliche Marsch für das Leben beginnt. Im Anschluss findet jeweils noch eine Abschlusskundgebung statt. Die Organisatoren haben auch eine Liste mit Gottesdiensten rund um die beiden Märsche veröffentlicht.
