Bischof Bätzing: „Wir beraten doch nicht über Interviews des Heiligen Vaters“

Bischof Bätzing: „Wir beraten doch nicht über Interviews des Heiligen Vaters“

Bischof Georg Bätzing hat zum Auftakt der Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischöfe am Montag erklärt: „Wir beraten doch nicht über Interviews des Heiligen Vaters.“ Gleichzeitig sah er sich durch die Wortmeldungen von Papst Leo XIV. bestätigt, mit dem bisherigen Kurs der Kirche in Deutschland, die teils radikale Änderungen an Lehre und Moral anstrebt, fortzufahren.

Hintergrund sind die jüngsten Äußerungen von Papst Leo, der gesagt hatte: „In Nordeuropa veröffentlichen sie bereits Rituale zur Segnung von ‚Menschen, die einander lieben‘, so drücken sie es aus, was ausdrücklich gegen das Dokument verstößt, das Papst Franziskus gebilligt hat, Fiducia supplicans, das im Grunde genommen besagt, dass wir natürlich alle Menschen segnen können, aber es sucht nicht nach einer Möglichkeit, eine Art Segnung zu ritualisieren, weil das nicht der Lehre der Kirche entspricht.“

Der Pontifex hatte auch betont, er halte es „für höchst unwahrscheinlich, zumindest in naher Zukunft, dass sich die Lehre der Kirche in Bezug auf das, was sie über Sexualität und über die Ehe lehrt, ändern wird“. Die Teilnehmer des deutschen Synodalen Wegs, darunter auch die Mehrheit aller deutschen Bischöfe, hatten sich – entgegen der konstanten Lehre der Kirche – für eine positive Bewertung von Homosexualität ausgesprochen.

„Manchmal frage ich mich, was ist eigentlich die Erwartung, die Menschen haben an einen solchen neuen Papst, dass der jetzt wie ein Zauberer alle Dinge auf die eine Seite oder die andere Seite löst?“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Leo sei „keine Kopie von Papst Franziskus, aber er steht und stellt sich ganz in die Kontinuität mit Papst Franziskus“, zeigte sich Bätzing überzeugt.

Der DBK-Vorsitzende hatte Anfang September eine Audienz bei Papst Leo. Am Montagnachmittag sagte er vor Pressevertretern vor Beginn der Herbst-Vollversammlung: „Ich konnte im Gespräch auch wirklich wahrnehmen, dass der Papst eine große Sympathie für unser Land hegt, Wege möglich machen will, dass wir mit ihm einen guten Gesprächsfaden aufnehmen können.“

Bätzing sprach auch die Lage im Heiligen Land an. Einerseits verurteilte er den Angriff der Hamas auf Israel vor nunmehr fast zwei Jahren. Einige israelische Geiseln sind immer noch nicht freigelassen. Gleichzeitig bezeichnete der Bischof das Vorgehen des Staates Israel in Gaza als „menschenverachtend“.

„Zehntausende Unschuldige haben ihr Leben gelassen“, führte Bätzing aus. „Viele erleiden Hunger. Jetzt sind Hunderttausende auf der Flucht und wissen nicht wohin. Und seit gestern und vorgestern ist ja klar, was die eigentliche Absicht der israelischen Regierung ist.“

Israels Regierung hatte „die Anerkennung eines Staats Palästina durch Großbritannien, Kanada und Australien als Belohnung für Terror bezeichnet“, wie die Tagesschau am Sonntag berichtete.

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