Papst Leo: Gott macht „vor unserer Sünde nicht Halt“

Papst Leo: Gott macht „vor unserer Sünde nicht Halt“

Papst Leo XIV. hat bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen auf dem Petersplatz erklärt, es sei „nicht genug, zu sagen oder zu glauben, dass Jesus für uns gestorben ist“. Vielmehr müsse man „erkennen, dass die Treue seiner Liebe uns dort aufgesucht hat, wo wir selbst verloren waren, wo nur die Kraft eines Lichts hinkommt, das die Welt der Finsternis durchdringen kann“.

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Konkret sprach Leo über den Abstieg Jesu „in das Reich des Todes“, wie es im apostolischen Glaubensbekenntnis heißt. „Christus steigt in das Reich des Todes hinab, um all jenen, die in Finsternis und im Schatten des Todes waren, die Botschaft der Auferstehung zu bringen“, so der Pontifex.

„Die Unterwelt ist nach biblischer Vorstellung weniger ein Ort als vielmehr ein existenzieller Zustand“, erklärte der Papst, nämlich „ein Zustand, in dem das Leben erschöpft ist und Schmerz, Einsamkeit, Schuld und Trennung von Gott und den Mitmenschen herrschen. Christus erreicht uns sogar in diesem Abgrund, indem er die Pforten dieses Reiches der Finsternis durchschreitet.“

„Er betritt sozusagen das Haus des Todes selbst, um es zu leeren, seine Bewohner zu befreien und sie einen nach dem anderen an der Hand zu nehmen“, fuhr er fort. „Es ist die Demut eines Gottes, der vor unserer Sünde nicht Halt macht, der keine Angst hat, wenn er mit der extremen Ablehnung des Menschen konfrontiert wird.“

„Liebe Freunde, dieser Abstieg Christi bezieht sich nicht nur auf die Vergangenheit, sondern berührt das Leben eines jeden von uns“, betonte Papst Leo. „Die Unterwelt ist nicht nur der Zustand der Toten, sondern auch derer, die aufgrund des Bösen und der Sünde den Tod leben. Sie ist auch die tägliche Hölle der Einsamkeit, der Scham, der Verlassenheit und des Kampfes ums Leben. Christus tritt in all diese dunklen Realitäten ein, um Zeugnis von der Liebe des Vaters zu geben. Nicht um zu richten, sondern um zu befreien. Nicht um zu verurteilen, sondern um zu retten.“

„In den östlichen Ikonen der Auferstehung wird Christus dargestellt, wie er die Tore der Unterwelt aufbricht, seine Arme ausstreckt und Adam und Eva an den Handgelenken ergreift“, sagte der Papst. „Er rettet nicht nur sich selbst; er kehrt nicht allein zum Leben zurück, sondern nimmt die gesamte Menschheit mit sich. Das ist die wahre Herrlichkeit des Auferstandenen: Es ist die Kraft der Liebe, es ist die Solidarität mit einem Gott, der sich nicht ohne uns retten will, sondern nur mit uns. Ein Gott, der nicht aufersteht, wenn er nicht unser Elend auf sich nimmt und uns zu einem neuen Leben erhebt.“

Zum Abstieg Jesu in das Reich des Todes präzisiert der Katechismus der Katholischen Kirche: „Jesus ist nicht in die Unterwelt hinabgestiegen, um die Verdammten daraus zu befreien, und auch nicht, um die Hölle, den Ort der Verdammung, aufzuheben, sondern um die Gerechten zu befreien, die vor ihm gelebt hatten.“

Außerdem heißt es dort zusammenfassend: „Der tote Christus ist in seiner Seele, die mit seiner göttlichen Person vereint blieb, zum Aufenthaltsort der Toten hinabgestiegen. Er hat den Gerechten, die vor ihm gelebt hatten, die Pforten des Himmels geöffnet.“

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