Bischof Timmerevers: Hinter jedem Taufbewerber steht ein aktiver Christ

Bischof Timmerevers: Hinter jedem Taufbewerber steht ein aktiver Christ

Bischof Heinrich Timmerevers hat mit Blick auf die Erwachsenentaufen gerade in den östlichen Bistümern Deutschlands erklärt: „Hinter jeder Taufbewerberin und jedem Taufbewerber steht in der Regel ein Gläubiger und aktiver Christ/eine aktive Christin.“

Der Bischof von Dresden-Meißen predigte am Mittwochabend bei der Bonifatiusvesper, die die deutschen Bischöfe jeden Herbst im Rahmen ihrer Vollversammlung in Fulda feiern.

„Diese Taufbegleiter und Taufbegleiterinnen sind eigentlich in Wirklichkeit die Taufpaten“, führte Timmerevers aus. „Manchmal sind es Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Freunde, die mit einer großen Offenheit und Zugewandtheit den fragenden und suchenden Menschen begegnen und mit ihnen eine Wegstrecke gemeinsam gehen. Sie sind unverzichtbare Stützen auf dem Weg zur Taufe, sie geben Anteil an ihrem eigenen Leben, an ihrem Glaubensleben, geben Zeugnis von ihrer Hoffnung. Sie sind auskunftsfähig.“

„Ich erlebe unsere Kirche in einem großen Umbruch, manchmal auch im Abbruch, davor kann ich meine Augen nicht verschließen“, räumte der Bischof ein. „Vertrautes bricht zusammen, und nicht Weniges von dem, was wir in der Pastoral auf den Weg zu bringen versuchen, fruchtet nicht wirklich. Und: Wir bleiben unter uns.“

„Wie kann Kirche neu werden, wodurch nährt sich unsere Hoffnung?“, fragte er sodann, um auf „das Wort des Propheten Jesaja“ zu verweisen, „der den Herrn selbst sprechen lässt: ‚Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?‘“

Timmerevers musste jedoch zugeben: „Freilich, die Zahl der Erwachsenentaufen steht in keinem Verhältnis zu den Kirchenaustritten.“

Wie die Kirchenstatistik für 2024 zeigt, traten 1.839 Personen in die Kirche ein. Dieser Zahl standen 321.611 Austritte gegenüber. Zu den Eintritten kommen allerdings noch 116.222 Taufen hinzu, die gewöhnlich im Kindesalter stattfinden.

Der Bischof von Dresden-Meißen sagte, er frage sich, „woher kommen diese Taufberufungen? Ich sehe immer wieder, hier wächst etwas Neues, vor allem sehe ich, hier ist Gott am Werk, hier ist der Auferstandene am Werk, inmitten der Welt. Er spricht die Menschen an, er bringt etwas in Bewegung.“

„Für mich ist das die Einladung, Sie, liebe Schwestern und Brüder, in Ihrem Glaubensleben, in Ihrem Leben mit Jesus Christus zu ermutigen und zu stärken und offen zu sein für Fragende und Suchende“, so Timmerevers. „Und dabei den Mut zu haben, sich den Menschen, mit denen Sie unterwegs sind, als Christen zu bekennen: glaubend, hoffend und liebend. In all den Veränderungsprozessen, in denen wir stehen, mit all den Fragen um die Zukunft unserer Kirche, ist Ihr Glaubenszeugnis von Bedeutung, mehr als Sie es jetzt vielleicht erahnen. Denn der Herr selbst ist am Werk.“

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