Erzbischof Gänswein: „Verlässlichkeit in Glaubensfragen“ ist „große Hilfe“

Erzbischof Gänswein: „Verlässlichkeit in Glaubensfragen“ ist „große Hilfe“

Erzbischof Georg Gänswein hat betont, „Verlässlichkeit in Glaubensfragen und moralischen Überzeugungen sind eine große Hilfe in den alltäglichen Herausforderungen der Menschen“. Konkret bezog er sich damit auf das jüngste Interview von Papst Leo XIV., in dem er klargestellt hatte, dass er die überlieferte kirchliche Lehre nicht ändern werde.

„Viele Gläubige empfinden die klaren Worte des Papstes als Bekräftigung, dass die gesunde Lehre und die katholische Identität gewahrt bleiben“, sagte Gänswein, der Apostolische Nuntius in Litauen, Estland und Lettland, im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe).

Angesprochen auf die Klarstellung des Papstes, dass Frauenordination und die rituelle Segnung homosexueller Verbindungen nicht möglich seien, sagte Gänswein: „Kritische Stimmen aus deutschen Landen zu päpstlichen Äußerungen sind nichts Neues und wenig originell; sie konnten nicht ausbleiben. Leo XIV. hat lediglich katholische Überzeugungen in Erinnerung gerufen, indem er die endgültige Entscheidung von Johannes Paul II. im Hinblick auf den Vorbehalt des Priestertums für Männer bekräftigt [hat].“

Außerdem habe er „das umstrittene Dokument des Glaubensdikasteriums Fiducia supplicans inhaltlich richtig eingeordnet“, fuhr Gänswein fort. „Dieses hatte unter den Gläubigen weltweit Verwirrung ausgelöst und Polarisierungen hervorgerufen. Die päpstliche Klarstellung verdient Respekt und Dank.“

„Das Nein zum Frauenpriestertum und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare als mangelnden Reformwillen abzuhalftern, gehört zu einem regelmäßig wiederkehrenden Klischee bestimmter Kreise – Kirchenrechtler und Gremienvorsitzende eingeschlossen“, so der Erzbischof weiter. „Die Kirche versteht Reform nicht als Anpassung an gesellschaftliche Forderungen und Erwartungen, sondern als Ruf zu einer erneuerten, vertieften Treue zu Christus und zum Evangelium. Die Rückbindung an grundlegende Wahrheiten des Glaubens, deren Verkündigung der Kirche anvertraut ist, bleibt dabei Maß und Ziel.“

Gänswein sprach außerdem über die klassische römische Liturgie, wie sie im Kern seit der Zeit von Papst Gregor dem Großen bis nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in aller Welt gefeiert wurde. Papst Franziskus hatte diese Form der Liturgie mit seinem Motuproprio Traditionis custodes im Jahr 2021 massiv eingeschränkt. Zuvor hatte Papst Benedikt XVI., dessen Privatsekretär Gänswein war, für liturgischen Frieden gesorgt, indem er allen Priestern gestattete, die Messe und die Sakramente auch in der alten Form zu feiern.

„Die schmerzlichen innerkirchlichen Wunden, die Traditiones custodes hinsichtlich der Feier des überlieferten römischen Ritus geschlagen hat, bedürfen einer dringenden Heilung“, sagte Gänswein. „Nach Jahren der Einschränkungen, bietet die in Aussicht gestellte päpstliche Initiative, Befürworter und Kritiker der überlieferten römischen Liturgie zusammen und ins Gespräch zu bringen, eine einmalige Möglichkeit, Feindbilder zu schleifen und gegenseitige Verwerfungen zu überwinden.“

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