Bischof Rudolf Voderholzer hat die Teilnahme am Marsch für das Leben als „staatsbürgerliche Aufgabe“ charakterisiert, besonders „als Christ und als Bischof, als Verantwortlicher in der Kirche“. Voderholzer nimmt seit mehreren Jahren treu an der Demonstration für den Lebensschutz in der Bundeshauptstadt Berlin teil – auch am vergangenen Wochenende.
Im Interview mit EWTN kündigte er schon die nächsten Teilnahmen an: „Der dritte Samstag im September ist bei mir fest geblockt. Auch die nächsten Jahre.“
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Mehr Informationen„Es geht um das Erheben der Stimme für diejenigen, die noch keine Stimme haben und die, die keine Stimme mehr haben“, so Voderholzer weiter. „Also um das Recht auf Leben und ein würdiges Leben für die noch nicht Geborenen und auch für diejenigen, die am Ende ihres Lebens unter der Gefahr stehen, dahin gedrängt zu werden, vielleicht auch von der Möglichkeit des assistierten Suizids Gebrauch zu machen, statt dass man ihnen hilft, mit ihrem Leben zurechtzukommen.“
„Wir wollen nicht, dass Menschen durch die Hand anderer Menschen sterben, sondern gehalten durch die Hand anderer Menschen“, stellte der Bischof von Regensburg klar. „Die Debatte heuer ist natürlich sehr stark geprägt von der Frage nach der Interpretation des Artikel 1 GG, wo ja steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Und dieser Satz gilt kategorisch und nicht in abgestuften Varianten, wie das neuere rechtspositivistische Interpretationen nahelegen wollen.“
Voderholzer führte aus: „Ich bin sehr froh, dass wir mit vielen evangelischen Mitchristen und -christinnen hier das Wort erheben und unsere Stimme vernehmen lassen. Ein bisschen schade finde ich, dass die verfasste die evangelische Kirche sich nicht zu Wort meldet. Es wäre ein Leichtes, hier in ökumenischer Verbundenheit auch einen gesellschaftspolitischen Akzent zu setzen. Aber ich meine, was die Deutsche Bischofskonferenz betrifft: Wir sind uns in dieser Frage wenigstens einig.“
In Deutschland gibt es 27 Bistümer. Ein einziger Diözesanbischof – Voderholzer – nahm am Wochenende persönlich am Marsch in Berlin teil, ebenso der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich. Bei der Parallelveranstaltung in Köln ging Weihbischof Dominikus Schwaderlapp auf die Straße. Grußworte kamen vom Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, vom Passauer Bischof Stefan Oster SDB und vom Limburger Bischof Georg Bätzing in seiner Funktion als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Voderholzer rief gegenüber EWTN dazu auf, mit Blick auf den Lebensschutz alles zu versuchen, „dass wir nicht hinter dem Stand zurückfallen, den wir schon haben“ – sowohl in Sachen Abtreibung als auch in Sachen Beihilfe zur Selbsttötung.
