Richter ausgewählt, um über mutmaßlichen Missbrauchstäter Marko Rupnik zu urteilen

Richter ausgewählt, um über mutmaßlichen Missbrauchstäter Marko Rupnik zu urteilen

Das vatikanische Glaubens-Dikasterium hat am Montag bekanntgegeben, dass ein Gremium aus fünf Richtern nominiert wurde, um über das Disziplinarverfahren gegen den Priester Marko Rupnik zu entscheiden, der des sexuellen und psychologischen Missbrauchs von gottgeweihten Frauen unter seiner geistlichen Obhut beschuldigt wird.

Die am 9. Oktober ernannten Richter bekleiden keine Position in der Römischen Kurie – dem Leitungsgremium des Vatikans –, um ihre Autonomie und Unabhängigkeit im Strafverfahren zu gewährleisten, wie aus der Pressemitteilung des Dikasteriums für die Glaubenslehre vom 13. Oktober hervorgeht.

Kardinal Víctor Manuel Fernández, der Leiter des Dikasteriums, hatte Journalisten bereits im Juli mitgeteilt, dass die Richter für den Fall Rupnik ausgewählt worden seien. Das Richtergremium besteht sowohl aus Frauen als auch aus Geistlichen.

Fernández hatte Ende Januar in einem Interview gesagt, dass das Dikasterium die Sammlung von Informationen in dem Disziplinarverfahren abgeschlossen, eine erste Überprüfung durchgeführt und daran gearbeitet habe, ein unabhängiges Tribunal für das Strafverfahren zusammenzustellen.

Rupnik – ein bekannter Künstler, dessen Mosaike und Gemälde in Hunderten von katholischen Kirchen auf der ganzen Welt zu sehen sind – wird vorgeworfen, in den 1980er und frühen 1990er Jahren Dutzende von Ordensfrauen sexuell, psychisch und geistlich missbraucht zu haben.

Im Mai 2019 leitete die damalige Kongregation für die Glaubenslehre, das heutige Glaubens-Dikasterium, ein strafrechtliches Verwaltungsverfahren gegen Rupnik ein, nachdem die Gesellschaft Jesu dem Vatikan glaubwürdige Beschwerden über Missbrauch durch den Priester gemeldet hatte.

Ein Jahr später erklärte der Vatikan Rupnik wegen der Absolution eines Mittäters bei einer Sünde gegen das sechste Gebot für exkommuniziert. Seine Exkommunikation wurde nach zwei Wochen von Papst Franziskus aufgehoben.

Die Gesellschaft Jesu schloss Rupnik schließlich im Juni 2023 wegen seiner „hartnäckigen Weigerung, das Gelübde des Gehorsams zu befolgen“, aus der Ordensgemeinschaft aus.

Das Glaubens-Dikasterium begann im Oktober 2023 mit der Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe gegen Rupnik, nachdem Papst Franziskus die Verjährungsfrist aufgehoben hatte.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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