Zum ersten Mal hat die Österreichische Ordenskonferenz eine Frau zur Vorsitzenden gewählt. Hatten die männnlichen und weiblichen Ordensgemeinschaften lange Jahre jeweils eigene Vereinigungen, so besteht seit 2020 offiziell eine gemeinsame Konferenz.
Die neue Vorsitzende, Sr. Franziska Madl OP, ist Priorin der Dominikanerinnen in Wien-Hacking und war bereits drei Jahre lang stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz.
Sr. Franziska ist seit 2001 Dominikanerin. Sie studierte Theologie und Religionspädagogik in Wien und bekleidete innerhalb ihrer Gemeinschaft im Lauf der Jahre verschiedene Positionen. Zuletzt absolvierte sie eine Ausbildung zur Psychotherapeutin. Seit 2023 betreibt sie eine eigene Psychotherapie-Praxis – unter ihrem bürgerlichen Namen und mit einem Foto, das sie in Zivilkleidung zeigt. Sie schreibt dort aber trotzdem, dass sie Dominikanerin ist.
In einer ersten Reaktion erklärte Sr. Franziska am Montag: „Ich freue mich besonders, zur ersten Frau als Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz gewählt worden zu sein. Ich finde das persönlich ein sehr schönes Zeichen, dass die Zeit dafür reif ist, dass die sehr gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Ordensfrauen und Ordensmännern so gut funktioniert, dass das möglich ist.“
„Ich danke für das Vertrauen, das mir damit entgegengebracht wird, und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, so die Ordensfrau.
Ihr Stellvertreter ist Propst Anton Höslinger CanReg vom Stift Klosterneuburg. Auch er bedankte sich „recht herzlich für das Vertrauen, das uns beiden ausgesprochen worden ist“.
Die Wahl einer Frau zur Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz zeige, „dass innerhalb der Ordensgemeinschaften eine Gleichberechtigung selbstverständlich ist. Ich denke, wir werden das Vertrauen erfüllen und gemeinsam für die ganze Ordenslandschaft in Österreich arbeiten.“
Ende Dezember 2024 gehörten zur Österreichischen Ordenskonferenz nach eigenen Angaben 191 Gemeinschaften mit insgesamt 3.802 Ordensfrauen und Ordensmännern.